Sonntag, 5. Mai 2013
Humuswirtschaft
Für mich persönlich ist die Humuswirtschaft ein sehr wichtiges und zugleich spannendes Thema. Es gibt viele Gründe. Hier ein paar davon:

Mineral-Salzdüngung kann (insbesondere bei nicht fachgerechter Anwendung) viele Schäden verursachen:
  • bei einer Überdüngung wird unser Trinkwasser versalzt
  • durch die erzwungene Salzaufnahme der Pflanzen (schließlich benötigen sie Wasser und nehmen dann auch das darin gelöste Salz auf), blähen sich die Zellen auf, die Zellmembrane stehen unter einem hohen Druck und verlieren ihre Elastizität
  • Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall
  • schlechtere Haltbarkeit des Fruchtertrags
  • schlechtere Inhaltsstoffe des Fruchtertrags (wie war das noch vor einigen Jahren mit holländischen Tomaten? >> „Schnittfestes Wasser“)
  • Klimaschäden (es sind enorme Energiemengen für die Herstellung von mineralischen Düngemitteln erforderlich)
  • Verarmung und Erosion der Böden
Dies stellt meine persönliche Meinung dar. Es mag sein, dass diese Meinung von Anhängern und Produzenten der Mineral-Salzdünger nicht gemocht wird. Aber glücklicher Weise leben wir in einer Gesellschaft, in der ich öffentlich auch kritisch meine Meinung Kund tun darf.

Ich stelle mir bildlich immer Folgendes vor:


Eine Pflanze, die auf Mineral-Salzdüngung angewiesen ist (weil z. B. keine Humuswirtschaft stattfindet), wird wie ein Intensiv-Koma-Patient über eine Nährlösung „am Leben gehalten“ (bzw. „am Sterben gehindert“).
Kommen Folgeschäden, wie z. B. Probleme mit dem Immunsysthem und einer Virus- oder Pilzerkrankung, wie der Befall von Parasiten usw., wird in die „chemische Trick-Kiste“ gegriffen und „verschlimmbessert“ anstelle die wahren Lebensbedürfnisse einer Pflanze näher zu beleuchten.


Eine Pflanze, die in einem Umfeld lebt, in der sie Humus und ein intaktes Bodenleben zur Verfügung hat, kann sich wie an einem Buffet mit den Nährstoffen vesorgen, die sie gerade braucht.
Unter der Erdoberfläche existiert eine Art „Soziales Netzwerk“: über Botenstoffe kann eine Pflanze per „Pilzgeflecht-Kurier“ Wasser anfordern und gibt dafür ein wenig Zucker her, den sie durch die Photosynthese hergestellt hat. (Das ist jetzt nur EIN Beispiel)


Humuswirtschaft wird auf unterschiedliche Weise betrieben. Ziel ist jedoch immer, den Boden als gesundes Umfeld für Pflanze, Mensch und Tier intakt zu halten.

Bekannte Beispiele unterschiedliche Richtungen der Humuswirtschaft sind u. a.:
  • Biologisch-Dynamischer Anbau („Demeter“ - anthroprosophisch unter dem Leitbild von Rudolf Steiners Lehren)
  • Biologisch-Organischer Anbau („Bioland“)
Oft - vor allem in der privaten Anwendung - werden heute auch Mischformen verschiedener Verfahren genutzt: der Mondkalender (Biologisch-Dynamisch) z. B. wurde meines Wissens erst später vom Biologisch-Organischen Anbau übernommen.

In meiner Rubrik „Humuswirtschaft“ möchte ich Euch ab und an spannende Informationen von diesem so unbekannten Lebensraum unter der Erdoberfläche geben. Gleichzeitig möchte ich zeigen, dass Humuswirtschaft selbst auf der Fensterbank funktioniert. Es geht also auch „im kleinen“ ...

Jeder von uns kann dazu beitragen, den Pflanzen ein gesundes Leben zu ermöglichen und gleichzeitig durch den Verzicht von Mineral-Salzdüngern einen Beitrag zur Verbesserung / Stabilisierung unseres Klimas leisten.

Solltet Ihr spezielle Fragen zum Thema „Humuswirtschaft“ haben, könnt Ihr mir gern Eure Fragen hier als einen Kommentar hinterlassen.



Der Blick gefiel mir ...
Wir waren gestern bei Verwandten in der Eifel. Eines der Bilder gefiel mir besonders: es ist der Blick durch das Geäst eines alten Apfelbaums in den Himmel.

Der Blick durch das Geäst eines alten Apfelbaums in den Himmel